Martan Plastics Wissen Welche Kunststoffe sind für den Einsatz in der Nukleartechnik geeignet?

Welche Kunststoffe sind für den Einsatz in der Nukleartechnik geeignet?

Die Nukleartechnik stellt extreme Anforderungen an die eingesetzten Materialien. Neben thermischer Stabilität und chemischer Beständigkeit ist vor allem die Strahlenresistenz von zentraler Bedeutung. Kunststoffe, die in kerntechnischen Anlagen oder in der Nähe radioaktiver Quellen verwendet werden, müssen ihre mechanischen und physikalischen Eigenschaften auch unter intensiver Strahlung dauerhaft bewahren.

Anforderungen an strahlenresistente Kunststoffe

Die Auswahl geeigneter Kunststoffe richtet sich nach verschiedenen Faktoren, darunter Strahlungsart, Dosisrate und Einsatzdauer. Besonders bewährt haben sich Hochleistungskunststoffe wie PEEK, PI und PPS. Diese Materialien zeichnen sich durch folgende Eigenschaften aus:

Typische Eigenschaften geeigneter Kunststoffe:

  • Hohe Strahlenbeständigkeit gegenüber Gamma- und Neutronenstrahlung

  • Thermische Stabilität bei Temperaturen bis über 250 °C

  • Hohe mechanische Festigkeit und Formstabilität

  • Chemische Resistenz gegenüber Kühl- und Reinigungsmitteln

  • Geringe Gasfreisetzung unter Vakuumbedingungen

  • Elektrische Isolierfähigkeit bei gleichzeitigem Leichtgewicht

Bewährte Kunststoffe in der Nukleartechnik

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über bewährte strahlenresistente Kunststoffe und deren Eigenschaften:

KunststoffStrahlenresistenzTemperaturbeständigkeitWeitere Vorteile
PEEK (Polyetheretherketon)Sehr hochBis 260 °CMechanisch extrem belastbar, chemikalienbeständig
PPS (Polyphenylensulfid)HochBis 220 °CGeringe Wasseraufnahme, flammhemmend
PI (Polyimid)Sehr hoch> 300 °CExzellente Temperatur- und Strahlenbeständigkeit
ETFE (Ethylen-Tetrafluorethylen)HochBis 150 °CSehr gute Witterungs- und Chemikalienresistenz
PVDF (Polyvinylidenfluorid)GutBis 150 °CUV- und strahlungsbeständig, gute Schweißbarkeit

Typische Einsatzbereiche:

  • Verkleidungen, Schutzabdeckungen und Isolatoren in Reaktoranlagen

  • Bauteile in Inspektionsrobotern und Manipulatorarmen

  • Dichtungen und Halterungen in strahlenexponierten Bereichen

  • Dosimetergehäuse sowie Transport- und Lagerbehälter für radioaktive Stoffe

Diese Kunststoffe kommen überall dort zum Einsatz, wo Zuverlässigkeit unter extremen Bedingungen gefragt ist. Dank ihrer Kombination aus Widerstandsfähigkeit, Bearbeitbarkeit und Leichtbaupotenzial bieten sie eine leistungsfähige Alternative zu metallischen Werkstoffen – besonders dort, wo Gewicht, Korrosionsanfälligkeit oder elektrische Leitfähigkeit eine Rolle spielen.

Fazit

Strahlenresistente Kunststoffe sind ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Nukleartechnik. Ihre gezielte Auswahl ist entscheidend für die Sicherheit und Langlebigkeit von Komponenten in strahlenexponierten Bereichen. Bei korrekter Anwendung ermöglichen sie zuverlässige, wirtschaftliche und wartungsarme Lösungen.

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