Kunststoffe im Vergleich: PET, PVC, PE – Eigenschaften und Anwendungen
Kunststoffe prägen unseren Alltag – von der Verpackung über Haushaltsprodukte bis hin zu industriellen Anwendungen. Dabei sind es vor allem drei Kunststoffe, die eine besonders große Bedeutung haben: Polyethylenterephthalat (PET), Polyvinylchlorid (PVC) und Polyethylen (PE). Obwohl sie auf den ersten Blick ähnlich erscheinen mögen, unterscheiden sie sich in ihrer Struktur, ihren Eigenschaften sowie in den Einsatzgebieten deutlich. In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Merkmale und Unterschiede dieser drei Materialien.
PET – Der stabile Verpackungskünstler
PET gehört zur Familie der Polyester und ist ein thermoplastischer Kunststoff, der sich durch seine hohe Festigkeit, Formbeständigkeit und ausgezeichnete Transparenz auszeichnet. Ein besonders markantes Merkmal von PET ist seine hervorragende Barrierewirkung gegen Gase wie Sauerstoff und Kohlendioxid. Deshalb wird PET bevorzugt für Getränkeflaschen und Lebensmittelverpackungen eingesetzt. Ein weiterer Vorteil liegt in seiner Recyclingfähigkeit: Aus gebrauchten PET-Flaschen entstehen neue Verpackungen oder textile Fasern für Kleidung, Teppiche oder technische Anwendungen.
Auch bei thermogeformten Verpackungen, Folien und Schalen kommt PET zum Einsatz. Es lässt sich gut verarbeiten und behält dabei seine Form. Allerdings ist PET weniger beständig gegenüber starken Chemikalien und nur eingeschränkt hitzebeständig. In der Regel liegt die maximale Gebrauchstemperatur bei etwa 120 °C.
PVC – Vielseitig und langlebig im Einsatz
PVC ist ein Kunststoff, der durch Polymerisation von Vinylchlorid hergestellt wird. Charakteristisch für PVC ist seine Vielseitigkeit: Je nach Zusatzstoffen (insbesondere Weichmacher) kann der Kunststoff sowohl hart als auch weich und flexibel verarbeitet werden. Diese Flexibilität macht PVC zu einem äußerst beliebten Material im Bauwesen, der Elektroindustrie sowie in der Medizintechnik.
Harte PVC-Varianten (PVC-U) finden sich beispielsweise in Fensterprofilen, Rohren oder Fassadenverkleidungen. Weich-PVC (PVC-P) kommt dagegen in Schläuchen, Kabelummantelungen oder Fußbodenbelägen zum Einsatz. Auch in medizinischen Produkten – wie Infusionsbeuteln oder Kathetern – ist PVC weit verbreitet.
Ein großer Vorteil liegt in der chemischen Beständigkeit und der langen Lebensdauer des Materials. PVC ist schwer entflammbar und resistent gegenüber vielen Chemikalien. Kritik gibt es allerdings hinsichtlich der Umweltverträglichkeit: PVC enthält häufig Chlorverbindungen und Weichmacher, die problematisch sein können. Auch das Recycling gestaltet sich im Vergleich zu PET und PE deutlich schwieriger.
PE – Der flexible Allrounder für den Alltag
Polyethylen ist der weltweit am häufigsten verwendete Kunststoff. Er lässt sich in verschiedene Typen unterteilen, die sich durch ihre Dichte und damit durch ihre Eigenschaften unterscheiden: LDPE (Low Density Polyethylen) ist weich, flexibel und eignet sich besonders für Folien und Tüten. HDPE (High Density Polyethylen) ist dagegen steifer, robuster und wird häufig für Flaschen, Kanister oder Rohre verwendet.
PE überzeugt durch seine hohe Chemikalienresistenz, gute elektrische Isolationsfähigkeit und das geringe Gewicht. Es ist lebensmittelecht, gut verarbeitbar und lässt sich bei niedrigen Temperaturen einsetzen. Aufgrund seiner Flexibilität eignet sich PE ideal für Verpackungen, Rohre oder Kabelisolierungen. Nachteile ergeben sich vor allem in der mechanischen Festigkeit, die deutlich unter der von PET liegt. Auch die optische Erscheinung ist weniger ansprechend, da PE meist trüb oder milchig ist.
Vergleichstabelle: PET vs. PVC vs. PE
Eigenschaft | PET | PVC | PE |
---|---|---|---|
Mechanische Festigkeit | Hoch | Mittel bis hoch | Gering bis mittel (je nach Typ) |
Temperaturbeständigkeit | Bis ca. 120 °C | Bis ca. 80 °C | Bis ca. 100 °C |
Chemikalienresistenz | Gut | Sehr gut | Sehr gut |
Recyclingfähigkeit | Sehr gut | Eingeschränkt | Sehr gut |
Transparenz | Hoch | Mittel bis hoch | Gering (trüb) |
Dichte | Ca. 1,38 g/cm³ | Ca. 1,4 g/cm³ | 0,91–0,96 g/cm³ |
Typische Einsatzbereiche
Die unterschiedlichen Eigenschaften der drei Kunststoffe bedingen ihre jeweilige Eignung für spezifische Anwendungen:
Typische Einsatzgebiete von PET, PVC und PE:
PET: Getränkeverpackungen, Lebensmittelbehälter, Textilfasern, technische Folien
PVC: Fensterrahmen, Rohrsysteme, Bodenbeläge, medizinische Schläuche, Isolierungen
PE: Einkaufstüten, Folien, Kabelisolierungen, Wasserleitungen, Behälter
Fazit: Welcher Kunststoff passt zu welchem Bedarf?
Die Wahl der geeigneten Kunststoffe hängt stark vom konkreten Einsatzzweck ab. PET überzeugt vor allem durch seine optischen Qualitäten, hohe Festigkeit und Gasbarriere – ideal für Verpackungen und transparente Behälter. PVC punktet durch seine Vielseitigkeit, chemische Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit – gerade in Bereichen mit hohen Anforderungen an Witterungs- und Chemikalienresistenz ist er erste Wahl. PE hingegen ist besonders kostengünstig, leicht und flexibel – ideal für einfache Verpackungen, Rohre und Isolierungen.
Ein fundierter Vergleich von PET vs. PVC vs. PE zeigt, dass es nicht den einen besten Kunststoff gibt. Vielmehr kommt es darauf an, die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Anwendung zu kennen – und darauf aufbauend den passenden Werkstoff zu wählen.