Martan Plastics Wissen Warum POM ein idealer Werkstoff für Zahnräder ist

Warum POM ein idealer Werkstoff für Zahnräder ist

Hohe Anforderungen an Zahnradmaterialien

Zahnräder sind zentrale Komponenten in unzähligen Maschinen und Geräten. Sie übertragen Kräfte, Bewegungen und Drehmomente präzise und zuverlässig. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an das eingesetzte Material: Es muss nicht nur mechanisch belastbar und verschleißfest sein, sondern auch eine lange Lebensdauer bei minimalem Wartungsaufwand gewährleisten.

Neben einer guten Geräuschdämpfung sind auch ein niedriges Gewicht und ein möglichst geringer Schmierbedarf gefragt. Traditionell kommen Metalle wie Stahl oder Bronze zum Einsatz. Doch mit dem Fortschritt in der Werkstofftechnik treten zunehmend leistungsfähige Kunststoffe wie POM in den Vordergrund. Diese ermöglichen eine effizientere, leisere und kostengünstigere Umsetzung vieler Zahnradanwendungen – insbesondere in der Serienfertigung.

Eigenschaften von POM im Überblick

Polyoxymethylen (POM), auch als Acetal oder Polyacetal bekannt, ist ein teilkristalliner Thermoplast mit hervorragenden Eigenschaften für mechanisch beanspruchte Anwendungen. Die Kombination aus hoher Festigkeit, geringer Reibung und maßhaltiger Formstabilität macht POM zum bevorzugten Werkstoff für Kunststoffzahnräder.

Zentrale Materialeigenschaften:

  • Hohe mechanische Festigkeit und Steifigkeit

  • Niedriger Reibungskoeffizient, gute Gleiteigenschaften

  • Sehr gute Dimensionsstabilität

  • Geringe Wasseraufnahme

  • Gute Chemikalienbeständigkeit

  • Hohe Ermüdungsfestigkeit

Vorteile gegenüber Metall

Gewicht

POM-Zahnräder sind deutlich leichter als metallische Varianten. Dies reduziert die rotierenden Massen, verringert den Energieverbrauch und trägt zur Effizienzsteigerung in mechanischen Systemen bei.

Laufruhe

Die dämpfenden Eigenschaften von POM führen zu einem leisen, vibrationsarmen Lauf. Gerade in Haushaltsgeräten oder Büroanwendungen ist dieser Vorteil entscheidend für den Nutzerkomfort.

Selbstschmierung

Viele POM-Typen weisen hervorragende Gleiteigenschaften auf und können ohne zusätzliche Schmierung betrieben werden. Das spart Wartungskosten und verhindert Schmiermittelverschmutzungen.

Korrosionsfreiheit

Im Gegensatz zu Metallen ist POM vollständig korrosionsfrei. Es eignet sich daher besonders gut für Anwendungen in feuchten oder chemisch belasteten Umgebungen.

Typische Einsatzbereiche für POM-Zahnräder

Aufgrund ihrer Vielseitigkeit kommen Zahnräder aus POM in zahlreichen Branchen zum Einsatz:

  • Automobiltechnik (z. B. in Fensterhebern, Sitzverstellungen)

  • Weiße Ware (z. B. in Waschmaschinen, Küchengeräten)

  • Büromaschinen (z. B. Drucker, Kopierer)

  • Medizintechnik (z. B. in Dosiersystemen)

  • Modellbau und Feinwerktechnik

Konstruktive Hinweise für Zahnräder aus POM

Zahnbreite und Modul

Die Zahnbreite sowie der Modul müssen so gewählt werden, dass die Kontaktfläche zwischen den Zähnen eine ausreichende Kraftübertragung sicherstellt. Größere Zahnbreiten erhöhen die Belastbarkeit.

Temperaturbereich

Standard-POM ist bis ca. 100 °C temperaturbeständig. Für höhere Temperaturen sollten modifizierte Typen zum Einsatz kommen, um Verformung und Festigkeitsverlust zu vermeiden.

Lagersitze und Wellenanschlüsse

Diese Bereiche sind besonders beansprucht und müssen bei Kunststoffzahnrädern gesondert gesichert werden – beispielsweise durch metallische Einleger oder formschlüssige Verbindungen.

Feuchtigkeitseinflüsse

POM nimmt nur wenig Wasser auf und bleibt in den meisten Umgebungen dimensionsstabil. In hygroskopisch kritischen Bereichen sollte dennoch eine Prüfung erfolgen.

Vergleich mit anderen Kunststoffen

Bei der Auswahl des geeigneten Kunststoffs für Zahnräder stehen Konstrukteure oft vor der Entscheidung zwischen mehreren Materialien. POM nimmt hier eine Mittelstellung ein und überzeugt durch eine besonders ausgewogene Eigenschaftskombination.

Im Vergleich zu PA (Polyamid) hat POM eine deutlich geringere Wasseraufnahme und bietet eine höhere Maßhaltigkeit, was es für präzise Bauteile besonders geeignet macht. Gegenüber PET bietet POM bessere Gleiteigenschaften und eine höhere Ermüdungsfestigkeit. PEEK wiederum ist hinsichtlich Temperatur- und Chemikalienbeständigkeit überlegen, allerdings auch deutlich teurer. POM stellt daher für viele Anwendungen einen hervorragenden Kompromiss zwischen Leistung und Kosten dar und deckt einen Großteil industrieller Anforderungen zuverlässig ab.

EigenschaftPOMPAPEEK
ReibungSehr niedrigMittelSehr niedrig
FeuchtigkeitsaufnahmeSehr geringHochSehr gering
TemperaturbeständigkeitBis 100 °CBis 120 °CBis 250 °C
PreisniveauMittelGünstigHoch
MaßhaltigkeitHochMittelSehr hoch

Fazit: POM ist der Standard für viele Kunststoffzahnräder

POM hat sich in den letzten Jahrzehnten als bevorzugter Werkstoff für Zahnräder in unterschiedlichsten Branchen durchgesetzt. Seine Kombination aus guten mechanischen Eigenschaften, exzellenter Maßhaltigkeit, geringer Reibung und hoher Wirtschaftlichkeit macht ihn zu einem idealen Allrounder – sowohl für Serienprodukte als auch für individuelle technische Lösungen.

Dank der breiten Verfügbarkeit, der guten Verarbeitbarkeit und der bewährten Zuverlässigkeit gehört POM zu den meistverwendeten Kunststoffen im Bereich der Zahnradfertigung. Ob in Haushaltsgeräten, im Fahrzeuginterieur oder in industriellen Anlagen – überall dort, wo präzise Kraftübertragung bei gleichzeitig hoher Belastbarkeit gefragt ist, erweist sich POM als besonders geeignet.

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